Ich glaub, das ist ein Schleichweg… – Rosskur 2016 in Gundelfingen
Erschienen am 9. Mai 2016 in Neuigkeiten
Wolltet ihr Paul auch schon immer twerken sehen?
Die Chance habt ihr leider verpasst!
Nach viel Bier und Überredungsarbeit ließ er sich erweichen und machte sich vor versammelter Runde zum Affen:
Rosskur 2016 in Gundelfingen
Los ging es freitags in Heidelberg. Um 8.30 Uhr fällt uns auf, dass wir kein Zelt haben. Nach viel Tohuwabohu am Morgen sitzen wir dann doch pünktlich und mit Zelt um 13:40 im Zug Richtung Breisgau und kommen um 18.00 Uhr am Check-In an. (Wach seit 10 Stunden) Hier zeigt sich auch dem unerfahrenen Rosskur-Teilnehmer wofür die Aktion steht: Sofort trifft man auf altbekannte Gesichter und quatscht mit neuen, im Zug kennengelernten Leuten.
Um 18.30 Uhr machen wir uns auf den Weg zur ersten Station, noch macht uns der Zustand unserer Füße nicht zu schaffen. Angekommen erlebt Romus sein erstes Highlight: er durfte sich bis auf die Unterwäsche ausziehen und mit kaltem, dreckigem Seewasser duschen. So geht es von Station zu Station und wir sammeln fleißig unsere Punkte. An der 5. Station entlässt „Mutti“ ihre Jungtiere in die Freiheit und bleibt zurück. (Wach seit 19 Stunden) Zustand der Füße verschlechtert sich, dagegen hilft nur lautes Singen. Beim „waten durch den Sumpf“ bemerkt Paul, dass die Turnschuhe (die zunächst nach einer guten Wahl aussahen) vielleicht nicht seine beste Idee waren.
Um 8.00 Uhr lassen wir den flachen Teil der Strecke hinter uns und erreichen die Berge. (Wach seit 24 Stunden) Das Bier geht zu Neige, schmeckt aber eh nicht mehr. In den Bergen verschlechtert sich der Zustand der Füße exponentielle. Nicht zuletzt dank der Abkürzungen, die zwar wirklich Wegstrecke sparen, aber viel viel schmaler und unebener sind. Burg Zähring auf dem ersten Gipfel erreichen wir ohne zu Murren, der Zustand der Füße wird ignoriert. Trotz mittlerweile wieder starkem Sonnenschein und Hitze (nachdem uns immer wieder von vergangenen Rosskuren mit starkem Regen berichtet wurde, sind wir über das gute Wetter sehr erstaunt) machen wir uns auf den Weg zur nächsten Station-600mH über dem Startpunkt.
Um 11.00 Uhr erreichen wir den Rosskopf. „Mutti“ ruft an und fragt wie es uns geht, wir können ihre Sorgen zerstreuen. Hier kapitulieren wir (heißt wir wollen nicht mehr weiter laufen) und feiern unser Wiedersehen mit Sophia durch eine ausgiebige Pause.
Um 14.00 Uhr laufen wir zum Check-Out. (Wach seit 30 Stunden) Mittlerweile wissen wir wofür dieRosskur außerdem steht: die eigenen Grenzen gemeinsam überwinden. Jetzt geht es zum Duschen und Zähne putzen – eigentlich alltäglich, aber für uns der pure Luxus. Noch mit dem Song „Herz zu Herz“ von Blümchen im Ohr der nächste Schock: unser Zeltgestänge ist nicht da. Wir Jungtiere brauchen „Muttis“ Hilfe. Doch hier muss Mutti auch erstmal passen, verspricht aber, sich darum zu kümmern, wenn sie wieder am Platz ist. Mittlerweile ist es 17.00 Uhr. (Wach seit 33 Stunden) Wir liegen im Schatten und warten aufs Abendessen als „Mutti“ mit den Stangen kommt. Uns fällt auf, dass wir 2 Stangen im Materialraum vergessen haben, aber „Mutti“ weiß Rat und so nehmen uns die Bammentaler freundlicherweise in ihrem Zelt auf. All der Stress mit dem Zelt und dann nicht mal benutzt. Nachdem auch „Mutti“ geduscht hat gehen wir um 20.00 Uhr endlich essen. (Wach seit 36 Stunden) Dann startet die Siegerehrung und wir hoffen, nicht zu den Letzten zu gehören. Mit Platz 17/41 haben wir unsere Erwartungen sogar übertroffen. Das kann ausgiebig gefeiert werden, mit Liveband und Lagerfeuer. Romus und Paul verabschieden sich um 22.30 Uhr als erste ins Bett. (Wach für 38,5 Stunden) Als nächstes gibt Joni auf und geht um 1.00 Uhr schlafen (Wach für 41 Stunden), „Mutti“ folgt um 2.00 Uhr (Wach für 42 Stunden). Viel zu früh klingelt der Wecker und wir packen unser Zeug zusammen. Nach dem Frühstück geschieht das längst Überfällige: Romus geht verloren. Nach der Durchsage, dass der „kleine Romus im Spielparadies“ abgeholt werden möchte, kann „Mutti“ wieder all ihre Jungtiere um sich versammeln. Auf zum Zug zurück nach Heidelberg. Dort werden wir vom Hbf abgeholt.
Trotz Wunder Füße und müder Köpfe freuen wir uns schon auf das nächste Mal, wenn es wieder heißt : Ich glaub, das ist ein Schleichweg…